Nun steht sie am Hof, die Madamme mit den zwei Namen, „Möve“ und „Steffi 1“.
Ist schon groß. Und hübsch mit den blauen, geschwungenen Zierstreifen, den ausladenden Hüften.
Wir wühlen uns erst mal durch all das mitgelieferte Zubehör, die Segeltaschen, die Kisten mit Leinen, Schäkeln, Rollen. Und wir haben keine blasse Ahnung, wofür das alles benötigt wird. Ist ja unser erstes Segelschiff.
Schnell wird uns klar, dass wir uns einige Baustellen nach Hause geholt haben.
Das Ruder sieht aus, als wäre es nach Monaten auf See als Treibholz angeschwemmt worden. Bei einigen Kabeln am Mast ist die Ummantelung abgescheuert und einige Leinen bestehen nur noch aus Fasern. Der Mastfuß ist angebrochen, und die Elektrik verdient einen Designpreis.
Aber wir erleben auch positive Überraschungen: Neben dem Tohatsu Vier-Takt-Motor ist auch ein Elektromotor an Bord – wohl ein Zugeständnis an das vorherige Revier Chiemsee, auf dem die Nutzung von Benzinmotoren nur in Notfällen erlaubt ist. Es sind diverse Segel an Bord, deren Verwendung wir noch nicht verstanden haben. Der nostalgische Tiefenmesser aus den 70ern amüsiert uns.
Bei der Ausstattung erkennen wir langsam, dass alles an Bord verbaut wurde, was für Tagestörns sinnvoll ist und Platz hatte. Und vieles davon mit Liebe zum Detail.
Wir freuen uns darauf, hier „klar Schiff“ zu machen…