Refit Frühjahr 2017 • Instrumentenkonsole

Die sail la vie verbrachte den ganzen Herbst und Winter auf dem Trailer im Winterlager, einer halb offenen Scheune im Norden Münchens.
Als wir in diesem Jahr das erste Mal auf’s Boot kommen, trauen wir unseren Augen nicht: Laut der Anzeige unseres Batteriemonitors hat das winzige Solar-Panel trotz eingeschränktem Lichteinfall die Batterie bei 100% Ladung gehalten. Erstaunlich für ein Panel, das keine Hersteller- und Modellbezeichnung trägt und höchstens eine Hand voll Watt Leistung bietet.

Für dieses Frühjahr haben wir uns wieder eine Reihe Projekte zur Aufwertung vorgenommen. 
Hannes besteht auf die Installation eines Drehzahlmessers für unseren tapferen Tohatsu. Der soll in einer Konsole montiert werden, die wir an der Steuersäule montieren wollen. In diese Konsole sollen dann praktischer Weise auch noch gleich zwei Steckdosen: Eine USB Steckdose für das iPad, das als Navigationsgerät am Steuerstand montiert ist. Und eine 12V Dose für etwas, was uns sicher auch noch einfällt. Ach, und ein Taster für das Schiffshorn, das Hannes auch unbedingt haben möchte.

Ich bestelle also gleich mal den Drehzahlmesser, die Doppelsteckdose und ein Gehäuse für den Einbau.
Leider zeigt sich schnell, dass ich die Größen wohl etwas falsch eingeschätzt hatte:

 

Jetzt darf sich Hannes ein passenderes Gehäuse aussuchen und findet die perfekte Größe.
Da die graue Farbe so gar nicht zum Boot passt, kommt noch eine Schicht RAL 9001 cremeweiß drauf. Perfekt.

Nun geht es daran, die Konsole, für eine bessere Sicht auf die Instrumente etwas schräg nach hinten geneigt, an die Steuersäule zu montieren. Dafür zeichnen wir uns im richtigen Winkel die Bohrlöcher für unsere Metallschellen an, und los geht’s….

Alles nur nicht so einfach, wenn man zwar aussen alles ganz akkurat gemessen, dabei aber nicht die Grate und Verstärkungen innen im Gehäuse berücksichtigt hat…

 

Jetzt können wir mit der Lochsäge die Öffnung für den Drehzahlmesser in die Gehäusefront schneiden. Wir suchen die passendste Größe aus unserem unerschöpflichen Sortiment.
Wieder eine knappe Kiste… sehr knapp… Das Loch ist um eine Laus zu groß, der Drehzahlmesser fällt bei leichtem Druck durch. Shit.
Also müssen wir tricksen und  basteln uns eine „Unterlegscheibe“ aus Holz. Mit der nächst kleineren Lochsägengröße. Das erfordert aber ein bisschen … viel … Feilarbeit…

 

Nachdem wir auch die Öffnung für die Steckdosen geschnitten haben, geht’s an die Anprobe…

 

Sieht doch schon ganz passabel aus, oder?

 

Der Taster für das Signalhorn ist auch schnell eingebaut, und dann geht es schon an die Verkabelung.
Die Beleuchtung für  Drehzahlmesser und Horn-Taster soll über Zündung am Motor geschaltet sein. Den geschalteten Strom hierfür greifen wir aus der Schaltbox des Tohatsu ab.
Die ganze Verkabelung läuft dann in einem kleinen Gehäuse ganz hinten in der Achterkoje zusammen.

Fertig angeschlossen sieht das dann beleuchtet so aus:

So, fehlt „nur noch“ das Drehzahl-Signal von unserem Tohatsu Motor.
Die Internet-Anleitungen zeigen einen einfach um das Zündkabel gewickelten Draht. Das machen wir… und bekommen NULL Signal. Irgendwie. Oder doch ein bisschen? Der Drehzahlmesser schlägt ein, zwei Millimeter aus. Wir versuchen es mal um das eine Zündkabel gewickelt, mal um das andere. Dann mit abisoliertem Wickelkabel. Nichts. Wir bekommen kein vernünftiges Drehzahl-Signal.
Dann erinnern wir uns an andere Internet-Anleitungen, in denen ein „weißes Signalkabel“ erwähnt wird. Wir suchen, finden ein weißes Kabel am Motor, verfolgen es in beide Richtungen, wo es jeweils im Motor verschwindet. Sollen wir das einfach durch knipsen und uns dazwischen hängen? 
Nach langem Grübeln, Überlegen, Klugscheißern und Suchen finden wir noch ein weiteres weißes Kabel, das sich da ungenutzt an einer Klemmleiste langweilt. Wir messen bei laufendem Motor .. und HEUREKA! Da ist ja unser Signal!

Die ganze Aktion im nachfolgenden Video im Zeitraffer…

 

Abschließend wird natürlich alles feinsäuberlich dokumentiert.

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