In Rab begrüßt uns der Morgen mit wunderbarem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel.

Nach einem gemütlichen Frühstück starten wir um etwa 9:30 Uhr. Wir motoren aus dem wirklich schönen Hafen, vorbei an den Luxusyachten, die am Kai der Altstadt die Nacht verbracht haben.

Unsere heutige Tour Richtung Šimuni auf der Insel Pag wird lang: Fast 24 Seemeilen liegen vor uns, deutlich mehr, als wir uns eigentlich für Tagesetappen vorgenommen hatten. Aber im Norden Pags gibt es einfach keine Stadt, keinen Hafen.
Mangels Wind bleiben die Segel unten, und der Motor schnurrt uns bei schwachem Seegang zunächst Richtung Südwesten auf die Nordspitze Pags zu, und dann mit südöstlichem Kurs dicht an der Küste Pags entlang. Die Sonne brennt mit unbarmherzigen 30°C herunter, und wir müssen uns mit um die Schultern gelegten Handtüchern vor Sonnenbrand schützen.
Die sail la vie zeigt sich sehr wellengierig. Rudergänger Hannes muss wirklich harte Ruderarbeit leisten, um das Boot am Kurs zu halten. Ständig weichen wir ab, ständig muss er um zwei, drei Umdrehungen des Ruders korrigieren. So macht das keinen Spaß. Das artet in Schwerstarbeit aus.
Nach drei Stunden fahren wir an der Bucht Uvala Melnica vorbei und entschließen uns, hier unsere Mittagspause zu verbringen.
Nach gut 1 ½ Stunden raffen wir uns auf für die zweite Etappe der heutigen Tagestour. Es geht weiter unter Motor an der Küste Pags Richtung Šimuni. Noch 3 Stunden Fahrt.
Um 17:30 Uhr drehen wir backbord in die Bucht von Šimuni ein. Die Zufahrt zum Hafen ist lang. Schon recht weit vorne steht ein Mariniero, der gerade ein anderes Boot einweist, und signalisiert uns, bis zum Kopf des Hafens durch zu fahren. Das machen wir. Und der Mariniero weist uns in einen Liegeplatz, direkt vor der Rezeption, vor dem Restaurant, vor dem Laden. Wie geil ist das denn?
Zum Abendessen gibt es Lachs und Tintenfisch. Mit Blick auf die sail la vie.
Nach dem Abendessen sitzen wir bei einem Glas Wein im Cockpit, als eine große Motoryacht eindampft. Sie legt genau neben uns an. Vom Kapitän hören wir deutsche Befehle an die Mannschaft. Wir kommen ins Gespräch. Eine Familie aus Rosenheim. Sie hatten zuvor ein kleineres Motorboot. Wegen der zwei Kinder, beide inzwischen im Teenager-Alter, haben sie jetzt diese etwas größere Yacht gekauft. Eine Sealine 330 Statesman. Tolles Boot. Gekauft irgendwo in Italien, und jetzt sind sie über Triest nach Istrien und bis hier her gefahren. Schon mehrere Wochen unterwegs. Wie cool. Das Boot wird in Šimuni bleiben, weil der Dauerlieger hier günstig ist.
Später am Abend können wir durch das Bullauge der Motoryacht, das auf unserer Augenhöhe liegt, live mitverfolgen, wie der Papa den defekten Wasserhahn im Nassraum repariert. Irgendwie bringt mich das in Träumereien, irgendwann selbst so ein Boot zu haben.
Kosten Tag 6
Liegeplatz Šimuni | 37,00 € | |
Gesamt | 37,00 €
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