Wir wachen heute beide schon früh auf. Der Schwell lässt uns auf den Betten hin und her rollen.
Hannes bereitet ein Frühstück, immer sichernd die Hand am Kessel für das Kaffeewasser, am Topf mit den Frühstückseiern, am Omnia für die Frühstückssemmeln.
Genau so läuft das Frühstück ab, mit einer Hand sichern wir die Kaffeetasse, mit der anderen das Glas mit dem Orangensaft, während wir hungrig auf die Semmeln schauen, für die wir nun keine Hand mehr frei haben. Ja, wir sind beide schon etwas genervt.
Ich bin heute mit dem Abwasch dran, natürlich mit Beinen und Kopf angelehnt, um nicht vom Schwell umgeworfen zu werden. Derweil schnorchelt Hannes eine Runde und trommelt die Fisch-Gang zusammen. Die freuen sich sehr über die alte Backware von gestern, die ich – ökologisch einwandfrei – in Häppchen über Bord entsorge.
Die Fisch-Gang beim Frühstück
Wir kontrollieren die Bilge. Schon wieder hat sich Wasser angesammelt. Also tunken wir und messen fast einen Liter.
Der Entlüftungsschlauch alleine kann also nicht die Quelle des Übels sein. Wir grübeln. Aber bei der Lufttemperatur von jetzt schon 32°C und dem ständigen Stampfen und Rollen durch den extremen Schwell in dieser Bucht fällt uns das schwer.
Um 10:30 Uhr brechen wir auf Richtung Rab. Es weht kein Lüftchen, also werfen wir den Motor an.
Unterwegs sehe ich mir die Unterwasser-Aufnahmen von Hannes durch. Mir fällt auf, wie zerfressen die vor ein paar Tagen getauschte Anode schon wieder aussieht. Das muss ich mir später noch mal live ansehen.
Während wir so die Westküste von Pag hoch tuckern, sehe ich mir die Karten an. Dabei fällt mir die Insel Dolfin auf. Die Beschreibungen lesen sich interessant. Also entschließen wir uns, einen Abstecher dort hin zu machen und eine Mittagspause einzulegen.
Mittagspause bei Dolfin
Um 11:30 Uhr kommen wir bei den beiden kleinen Inseln Veli Dolfin und Mali Dolfin an.
Es liegen schon zahlreiche Boote in der kleinen Durchfahrt zwischen den zwei Inseln. Da quetschen wir uns noch rein, denn hier ist es wirklich schön.
Bucht zwischen den Inseln Veli Dolfin und Mali Dolfin
Wir bereiten uns ein schnelles Mittagessen und springen dann ins Wasser für eine ausgiebige Schnorcheltour.
Schnorcheln bei Dolfin
Bevor ich wieder auf’s Boot klettere, inspiziere ich noch mal die Anode.
Das gibt’s doch nicht! Die Finne der neuen Anode war 3 Millimeter dick. Und jetzt ist der schöne Glanz weg, der Rand ausgefressen, und sie hat Löcher! Nach nur 4 Tagen.
Ich muss gleich noch mal einen Sack von diesen Dingern nachbestellen.
Rab
Um 15 Uhr starten wir unsere zweite Etappe Richtung Rab. Bei sehr schwachem Wind von 2 Knoten motoren wir.
In der Marina Rab bekommen wir einen schönen Liegeplatz zugewiesen. Es hat drückende 34°C, und wir genießen erst mal ausgiebig eine eiskalte Dusche.
Etwas später machen wir uns auf den kurzen Weg in die Altstadt auf der anderen Seite des Hafens und kippen zwei kalte Bier, während der Boden unter unseren Füßen leicht schwankt.
Danach durchstreifen wir die Altstadt auf der Suche nach einem gemütlichen Restaurant.
Wir finden eine kleine Konoba in einer Seitenstraße und bestellen uns Chevapcici. Wow, knusprige Pommes schmecken soooo gut nach zwei Tagen Dosenfutter!
Auf dem Rückweg decken wir uns noch in einem Supermarkt mit ein paar frischen Lebensmitteln und Alkoholvorrat ein.
Zurück auf dem Boot machen wir es uns bei Kerzenlicht und einem Glas Wein gemütlich.
Mit lautem Knattern fährt ein winziges Dingi mit vielleicht einem Meter Länge an unserem Boot vorbei, Bug in der Luft, Heck tief im Wasser vom Gewicht des stattlichen Fahrzeugführers. So etwas haben wir noch nie gesehen. Wir müssen beide schmunzeln.
Um 00:45 Uhr dröhnt noch immer laute Party-Musik aus der Altstadt zu unserem Boot herüber.
Auf einem Segelboot gegenüber läuft schon seit drei Stunden plätschernd Wasser. Was machen die da nur? Ich muss pinkeln und mache mich noch mal auf den Weg zu den Sanitäranlagen.
Logbuch
Abfahrt | 10:30 Uhr | |
Pause | 3:15 Stunden | |
Ankunft | 16:15 Uhr | |
Fahrtzeit | 2:30 Stunden | |
Strecke | 9,6 Seemeilen | |
Durchschnittsgeschwindigkeit | 3,8 Knoten | |
Höchstgeschwindigkeit | 5,2 Knoten |
Kosten
Supermarkt | 31,08 € | |
Restaurant | 33,78 € | |
Gesamt | 64,86 € |